Ein kleiner Abschlussbericht


So könnte es vielleicht auch bei Holidaycheck zu lesen sein;-)

Anfahrt:

Gegen 7.20 Uhr füllte sich der Parkplatz im Sekundentakt rund um die Airline Peter Ranneberg.

Neben 49 Koffern mussten auch, drei große Kartons mit den Campklamotten, sowie 950 Wasser- und Apfelschorleflaschen ihren Platz im Bus einnehmen. Als auch das letzte Kind seinen Platz im Bus gefunden hatte, machte sich der HTC Tross auf nach Noordwijk.



Gegen 17.30 Uhr fuhr dann der Bus mit aufgeregten und lautstarken Kindern, bei Traumwetter, auf dem Parkplatz der Jugendherberge ein. Jetzt noch schnell bei der Meute beliebt machen, so dachte ich zumindest und die Zimmereinteilung verlesen. Puh, herrlich, die Rechnung ging auf, alle waren zufrieden und einige liebten mich sogar dafür.

Zimmer:
Jedes Zimmer erhielt seine Zimmerkarte und machte sich auf den Weg. „Hey Leute, das Zimmer sieht ja aus wie im Gefängnis“, hallte es durch die Gänge. Hatten wir womöglich kriminelle Kids dabei, musste ich mir Sorgen machen!?!

Mein Zimmer hingegen war sehr komfortabel ausgestattet, hatte ich doch zwei perfekte Wasserbetten. Ja da staunten alle nicht schlecht, das ist Luxus pur. Wobei man dazu sagen muss, Wasserbett nur deshalb, weil in zwei der vier Betten die ganzen Getränkeflaschen gebunkert wurden. Somit gab es einen weiteren Grund für die Kids, neben der Zimmerkarte, meinen Namen zu sagen und mit mir in Kontakt zu treten. Aber ein Gutes hatte es auf jeden Fall, denn ich würde in dieser Woche niiiiiiiiemals meinen Namen vergessen, „Andi kann ich mal die Zauberkarte haben“, Andi kann ich Wasser haben“, „Andi kann ich Apfelschorle haben“, in diesen Momenten fragte ich mich immer wieder, Mama, warum hast du mich nicht Klaus genannt, dann müsste ich mich nicht ständig angesprochen fühlen.

Gastronomie:
Ihr werdet es mir nicht glauben, aber irgendwie fanden alle immer etwas zum Essen. Morgens wurden die Cornflakes schüsselweise verdrückt, abends sorgte die warme Mahlzeit in Form von Reis oder Nudeln mit leckerem Fleisch für volle Mägen. Selbst der angerichtete Salat fand nicht nur Zuschauer, sondern auch Abnehmer.



Das Lunchpaket machten unsere Kinder jeden Morgen beim Frühstück für das Mittagessen selbst. Hier gab es auch die kreativsten Zusammenstellungen an Maßen von belegten Broten. Mensch können unsere Kids essen, Wahnsinn.

Jeder bekam von der Juhe, ein kleines Fläschchen um sich dort Saft oder Wasser einzufüllen. Doch erfinderisch muss man sein, denn statt Getränk fanden sich irgendwann nur noch leckere Schokostreusel darin. So hatte der ein oder andere am Strand eben einen unfreiwilligen leckeren Kakao.

Das sicherlich leckerste Essen war mit Abstand unser Grillabend. Was eine Auswahl an Fleisch, Salat und Pommes. Wir hätten hier noch locker eine zweite Gruppe einladen können um dieses Menü zu verdrücken. Wir holten uns Busfahrer Peter hinzu, aber auch er konnte es nicht verhindern, dass jede Menge übrig blieb.

Service:
Nachdem alle ihre „Gefängniszellen“ bezogen hatten, gab es für alle Kids zwei Camp T-Shirts und einen Camp Kapuzenpulli mit unserem Hammerlogo.



In herrlichem hellblau, dunkelblau und pink stolzierten die Kids über die Anlage. Wobei zu erwähnen sei, die Farbe pink ging an die weiblichen Camp’ler, nicht das hier jemand auf falsche Gedanken kommt. Zudem muss man auch sagen, dass sich im Laufe der Woche bei Einigen die Farben der Shirts extrem änderten. Viele trugen eine komplette Speisekarte mit sich, andere wurden in Fahrradkettenöl getränkt.

Oben hatte ich ja schon einmal die „Zauberkarte“ erwähnt. Diesen besondern Service genossen alle 43 HTC Kinder bestimmt 100x am Tag. Hier sei gesagt, dass ich im Sinne eurer Kinder schon etwas untertreibe. Denn meist meine Wenigkeit, hatte die 2.Karte für jedes Zimmer. Eigentlich unglaublich wie oft die erste Karte im Zimmer liegen blieb, verloren ging oder erst nach Tagen in irgendwelchen Taschen wieder zum Vorschein kam. So hieß es eben immer wieder „Andi“, „Andiiiii“, „Andiiiieeee“, aber das kennt Ihr ja jetzt auch schon.



Einen Spezial-Service genossen all diejenigen die sich morgens zu spät beim Morgenappell einfanden. Sie durften dann am Abend für eine halbe Stunde ihr Haar gegen die Blumenbadekappe eintauschen. Keine Sorge, die Badekappe kam auf die Haarpracht, so dass kein Kind ohne Haare in die Heimat zurück reisen musste.

Den Eltern zuhause wollten wir, wenn wir schon ihre Kinder für eine Woche „entführten“ ebenfalls einen kleinen Service anbieten. Hierfür schrieben wir uns täglich für den „Blog“ die Finger wund und knipsten ein Bild nach dem Anderen. Dieser Service schien wohl prächtig zuhause anzukommen, wie sonst wären die im Schnitt 20 Elternkommentare zu erklären gewesen. Dies nutzten wir natürlich gleich im eigenen Interesse aus und lasen all die schönen Erzählungen aus der Heimat vor. Den meisten Kids gefiel es, einigen war es peinlich aber da mussten sie durch.


Sport und Unterhaltung:
Selbstverständlich wollten wir auch Hockey spielen. Allerdings war der Hockeyplatz nicht eben mal um die Ecke. Hierfür ging’s immer für 35 Minuten ab aufs Rad und durch die Dünen bis wir am Noordwijker „Hockeypark“ ankamen. So war zumindest das Aufwärmtraining erledigt. Auf drei Kleinfelder wurde dann in sechs Teams um Tore und Punkte gespielt, gekämpft, diskutiert und reklamiert.



Aber auch sonst waren die Kids sportlich unterwegs, sei es beim Minigolf, Tischtennis, Bogenschießen, Beacholympiade, Volleyball, Burgen bauen am Strand oder eben auch sämtliche Kids im Sand eingraben. Jetzt wird mir auch klar, warum manch einer sich für das Lunchpaket acht Brote schmierte. Tägliches 12 Kilometer Radfahren und dann noch um die Tischtennisplatte rennen oder den Strand umgraben muss natürlich auch hungrig machen.

Besonderes in Erinnerung wird sicherlich allen der Tag bleiben, als wir beim Surfen und Kiten waren. Was ein Wetter, hier konnte man sich schon zeitweise fragen, kommt der Winter zurück, zumindest kamen die Gedanken auf wenn man den ein oder anderen völlig vermummt vor sich sah. Aber und ich hörte ja, braucht man zum Surfen und zum Kiten Wind und den hatten wir an diesem Tag mehr als genug. Und wie sagten die Kids so schön über den Regen, „beim Surfen ist es doch egal, ich werde ja auch von unten nass, dann macht das von oben auch nichts mehr“. Zwar schlotterten einige immer wieder mal und kurzzeitig wurde auch schon an Abbruch gedacht, doch die Kids zogen es sensationell und mit großer Freude durch.

Auch der Abschlussabend am Donnerstag war eine tolle Sache. Schokolade auspacken, Gummibären aus dem Mehl fischen oder Äpfel aus einer Wasserschüssel essen, brachten jede Menge Spaß und wahnsinnig tolle Bilder.

Unternehmungen:
Selbstverständlich durfte auch etwas Kultur nicht fehlen. So zogen wir los in einen alten Kriegsbunker oder in das Raumfahrtmuseum. Gab es eigentlich hier die Möglichkeit Kinder auf den Mond zu schießen? Ne ne keine Sorge, Ihr wisst ja unsere Kinder waren immer alle brav und anständig. Da kamen solche Gedanken erst gar nicht auf.



Eine kleine Gruppe nahm an einem Vormittag an einem Orientierungstripp teil. Allerdings war das von der Juhe so schlecht organisiert, so dass man sich hier fragen musste, hat der Herr von der Juhe eigentlich selbst noch die Orientierung? Hätte er unseren Kids lieber ein Eis ausgegeben und alle wären sicherlich besser beschäftigt gewesen und er hätte Zeit gehabt sich selbst zu orientieren.

An einem Nachmittag belagerten wir mir verschiedenen Gruppen die Innenstadt von Noordwijk um eine Klorolle gegen etwas Wertvolleres einzutauschen. Das gelang wirklich Allen, auch wenn es am Ende nicht der gewünschte Ferrari oder das Häuschen am Strand war. Kinder können sooooo herrlich fantasieren und träumen.

Zu jeder guten Kinder- und Jugendfreizeit gehört natürlich eine Nachtwanderung dazu. Da wir uns zu solch einer ohne Zweifel zählten, machten wir uns mit allen Kids auf in den Wald. Wir zitterten und bibberten, hatten sooooo furchtbare Angst vor all den Waldgeistern und Gespenstern. Okay, entschuldigt, total übertrieben, wir liefen cool und lässig durch den Wald, so dass eher die Geister sich vor Angst in die Hose machten.



Tipps und Empfehlungen:
Ein Top Tipp ist sicherlich, hast du mal deinen Namen vergessen, geh mit 43 Kids eine Woche ins Beach Camp und du wirst ihn niiiiiemals mehr vergessen.

Und es muss auch nicht immer Noordwijk sein, denn wie sagte ein Kind zu mir, „Andi, nächstes Jahr gehen wir an die Ostsee und das Jahr drauf, gehen wir dann nach New York“. Super Gedanke, ich stelle mir gerade vor, wie wir mit 43 Kids mit dem Fahrrad durch New York City düsen,. Auch der Orientierungstripp würde ganz bestimmt seinem Namen gerecht werden. Gibt es eigentlich einen Hockeyplatz in New York.....hmmm…..ne ne, ich werde lieber weiterhin an bescheidene Orte und Strände gehen um dort den Kids eine Woche voller schöner und spannender Erlebnisse zu bescheren.

Dankeschön:
An mein super Betreuerteam, da wären die „CampMuttis“, Heidrun und Andrea, an die Stimmungskanone Veni, an Laura die die Meute immer zusammenhielt und an Alessa die einen Hammerabschluss ihres FSJ erleben durfte.

Euch 5 nochmals einen tosenden Applaus von mir (ich sitze gerade zuhause klatsche wie verrückt und stampfe mit den Füßen auf den Boden;-)

Und Euch liebe Eltern auch ein herzliches Dankeschön für diesen tollen Empfang, die lieben Worte und die netten Geschenke!

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